ZVI 2012, 288

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, KölnRWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln1619-3741Zeitschrift für Verbraucher- und Privat-InsolvenzrechtZVI2012AufsätzeRuth Pfeffer*

Schuldenprävention bei Jugendlichen – ein Bericht aus der Praxis von Cashless (München)

Jugendliche haben (keine) Schulden! Das Recht schützt Minderjährige sehr umfassend, so dass es der Theorie nach eher unwahrscheinlich, ist, dass bereits Jugendliche schuldenbelastet sind. Praktisch sieht es jedoch anders aus: Jugendliche können Schulden haben, weil ihnen z.B. ein Dispokredit aufgrund regelmäßiger monatlicher Ausbildungsvergütung gewährt wurde. Auch infolge der Nutzung eines Handys können Schulden entstehen, wenn Verträge über Eltern oder volljährige Freunde laufen und überhöhte Rechnungen zu Rückzahlungsverpflichtungen im privaten Bereich führen. Bei den Volljährigen und jungen Erwachsenen (bis 27 Jahre) steigt das Verschuldungsrisiko deutlich an. Im Schuldneratlas Deutschland 2011 (http://www.creditreform.de/Deutsch/Creditreform/Aktuelles/Creditreform_Analysen/SchuldnerAtlas/7_Altersgruppen.jsp) ist zu lesen, dass die Zahl der verschuldeten bzw. überschuldeten Jugendlichen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung überproportional steigt. Die Zahlen aus der Evaluation, durchgeführt von Dieter Korczak zu Beginn der Präventionsarbeit, belegen ebenfalls, dass die Verschuldung mit zunehmenden Alter steigt. „Mit Eintritt der Geschäfts- und Vertragsfähigkeit springt die Verschuldung um fünf Prozent nach oben und liegt bei den 21-jährigen und älteren in der Größenordnung (34 %), die als Verschuldungsquote für Erwachsene generell bekannt ist.“ (http://www.cashless-muenchen.de/fileadmin/Content/PDF/PDFs/Endfassung_F-nfjahresevaluation.pdf).
*
Germanistin, Theaterpädagogin (BuT), seit 25 Jahren im Bereich Jugend- und Erwachsenenbildung tätig und seit 2011 Leiterin des Projekts Cashless, München

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