Die aktuelle pandemische Lage mit Branchenschließungen, einer Rekordzahl an Kurzarbeitsverhältnissen und beruflichen Tätigkeiten, die seit Monaten nicht ausgeübt werden können, führt in allen Lebenslagen zu neuen Herausforderungen und Fragestellungen, die neu beantwortet werden müssen. Dies gilt auch für die juristische Praxis in der Insolvenz natürlicher Personen. Der folgende Beitrag will sich mit Fragen der Stundung der Verfahrenskosten und den Folgen für die Erteilung der Restschuldbefreiung bei den von den Pandemiemaßnahmen Betroffenen beschäftigen. Muss also ein Frisör, der von einer Ladenschließung betroffen ist und Kurzarbeitergeld gem. SGB III erhält, oder der Künstler, dessen Theater seit bald einem Jahr keine Vorstellungen aufführt, und der daher seinen Lebensunterhalt von sonstigen staatlichen Leistungen wie z. B. nach SGB II (Hartz IV) bestreiten muss, mit insolvenzrechtlichen Folgen für die Stundung oder die Restschuldbefreiung rechnen?