ZVI 2009, 177
Das Privatinsolvenzrecht in Belgien, Luxemburg und den Niederlanden
Fragt man nach den Ursachen für die hohe Zahl überschuldeter Haushalte in Deutschland, so findet man in den einschlägigen Statistiken als Hauptgrund die Arbeitslosigkeit. In der Bundesstatistik des Jahres 2007 beträgt die entsprechende Quote 29,3 % (Statistisches Bundesamt, Überschuldung privater Personen und Verbraucherinsolvenzen, 2008, S. 13). Nach Einschätzung der Schuldnerberatungsstellen in Rheinland-Pfalz war der Verlust des Arbeitsplatzes im Jahre 2006 auf der Basis von 11.520 Beratungsfällen bei 4.202 Personen ursächlich für die dauerhafte Zahlungsunfähigkeit, was einem Anteil von 27,3 % entspricht (http://www.masgff. rlp.de/Familie/Soziale_Beratung.asp?highmain=9&highsub=0& highsubsub=0). Dies legt die Vermutung nahe, dass ein Konjunkturaufschwung verbunden mit sinkenden Arbeitslosenzahlen auch zu einem Absinken der privaten Überschuldung führen könnte. Ein Blick auf den Arbeitsmarkt der direkt angrenzenden europäischen Nachbarn Belgien, Luxemburg und der Niederlande zeigt, dass diese drei Staaten mit genau gegenteiligen Problemen wie die Bundesrepublik zu kämpfen haben. Nicht etwa ein Defizit an Arbeitsplätzen, sondern ein Mangel an Arbeitskräften schafft Sorgen. Gleichwohl ist auch diesen Staaten das Problem der Verbraucherüberschuldung immanent, was es reizvoll erscheinen lässt, das dortige Privatinsolvenzrecht näher zu beleuchten.
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- Prof. Dr. iur., Wissenschaftlicher Leiter der Forschungs- und Dokumentationsstelle für Verbaucherinsolvenz u. Schuldnerberatung (Schuldnerfachberatungszentrum) Rheinland-Pfalz, Universität Mainz, stellvertretender Vorsitzender des KArbG Mainz
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- Wiss. Mitarbeiterin, Universität Mainz
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