Man kann meinen, die Zeiten könnten nicht besser sein, um auf die sozialbezogenen Werte im Leben zu verweisen. Demonstriert nicht die gegenwärtige Finanz- und Wirtschaftkrise nachdrücklich, dass es eben nicht allein dem Markt überlassen werden kann, wie unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben bestimmt wird und dass das Streben nach Gewinnmaximierung sich nicht jeder ethischen und auch sozialen Verantwortung entziehen sollte? Gleichwohl gibt es Tendenzen dahin gehend, die Ökonomisierung sämtlicher Lebens- und Arbeitsbereiche zum Maßstab aller Handlungen zu erheben. Gravierend wirken damit verbundene Kürzungen und Sparmaßnahmen innerhalb der Sozialen Arbeit, denn sie ist es, die gegenwärtig diejenigen Menschen unterstützt, die man als Opfer der Krise bezeichnen könnte. Menschen nämlich, die sich in Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit befinden und die mit den jeweils individuellen Folgen zu kämpfen haben wie materiellen Einbußen oder schließlich der Überschuldung. Ungeachtet der Tatsache, dass es höchst unterschiedliche Finanzierungsformen in der sozialen Schuldnerberatung gibt und damit ebenso differenzierte Aufträge seitens der Fördermittelgeber verbunden sind, vernimmt man Stimmen, die mögliche Optimierungs- bzw. Einsparpotenziale ausmachen. Solche Potenziale zur Steigerung der Effizienz und Effektivität in der sozialen Schuldnerberatung bestehen durchaus. Nur liegen diese gerade nicht dort, wo es um den Beratungskontakt mit überschuldeten Menschen geht. Insbesondere Beratung und Betreuung stellen die wichtigste Säule innerhalb dieses Hilfeangebotes dar. Der folgende Beitrag übt Kritik an verschiedenen gegenwärtigen Überlegungen zur Organisation und zu den Arbeitsabläufen in der Verbraucherinsolvenzberatung.