In seinem ersten Beitrag in ZVI 2003, 555 hat Ulrich Jäger mahnend darauf hingewiesen, dass sich die Situation der Gläubiger seit dem 1. 1. 1999 erheblich verschlechtert habe. Er prognostizierte, dass eine Verkürzung der Wohlverhaltensperiode weitere deutliche Forderungsausfälle nach sich ziehen werde und stellte fest, dass die „goldene Regel des Zivilrechts“, wonach Verträge einzuhalten sind, immer mehr zum bloßen Schlagwort werde und dabei die Vertragstreue in den Hintergrund trete. Seine Kritik an der Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens zielte jedoch nicht darauf, dieses Rechtsinstitut grundsätzlich infrage zu stellen. Sein Anliegen war, darauf hinzuweisen, dass der in der Insolvenzordnung geregelte notwendige Interessenausgleich durch „Reformen“ nicht in eine Schieflage gerät. Die Gefahr, dass durch eine Verfahrensverkürzung ein erheblicher Eingriff in die Gläubigerrechte stattfinde, hat Ulrich Jäger nicht nur in vielen Beiträgen in der ZVI kundgetan, sondern auch auf den zahlreichen Podien zum Verbraucherinsolvenzverfahren, in denen er engagiert, eloquent und vor allem fair sich für die Rechte der Gläubiger in diesen Verfahren einsetzte.