ZVI 2013, 2

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, KölnRWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln1619-3741Zeitschrift für Verbraucher- und Privat-InsolvenzrechtZVI2013AufsätzeHartmut May*

Das P-Konto und der Rückgang der Verbraucherinsolvenzen

Mit den Nachrichten über zurückgehende Zahlen bei den Verbraucherinsolvenzen verbinden sich teilweise abenteuerliche Schlussfolgerungen. So wird teilweise davon ausgegangen, dass Überschuldete auf die von der Bundesregierung in Angriff genommene neuerliche Reform des Insolvenzrechtes warten könnten, um unter Inanspruchnahme einer neuen Rechtslage rascher zur Restschuldbefreiung gelangen zu können. In der täglichen Praxis der Schuldnerberatung wird allerdings deutlich, dass ein Großteil Überschuldeter sich mit der Sicherung des Giroverkehrs durch das P-Konto zufrieden gibt, weil der lange Weg des Verbraucherkonkurses zu beschwerlich erscheint. Das P-Konto beansprucht indessen bei weitem höhere Kapazitäten der Schuldnerberatung als angenommen. Erneut tragen die Kommunen die Kosten für Bundesgesetze ohne finanziellen Ausgleich – und auch die Allgemeinheit wird in Sachen P-Konto zur Kasse gebeten.
*
Leiter der Schuldnerberatungsstelle des Lahn-Dill-Kreises, Dillenburg

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