1. Erhebliche Vermögensübertragungen an nahe Angehörige des Schuldners können grundsätzlich den Tatbestand der Vermögensverschwendung erfüllen, sofern sich die Vermögensübertragung außerhalb eines wirtschaftlich sinnvollen oder nachvollziehbaren Handelns bewegt.

2. Ein Schuldner, bei dem eine Betriebsprüfung gem. § 7 Satz 3 BpO durchgeführt wird, muss ab dem Zeitpunkt der Betriebsprüfung damit rechnen, dass es zu einer Neubewertung der umsatzsteuerrechtlichen Behandlung seines Geschäftsmodells kommen kann. Beruht das Geschäftsmodell des Schuldners darauf, den umsatzsteuerbefreiten Abverkauf von Kraftfahrzeugen in das europäische Ausland zu dokumentieren und zu ermöglichen, muss dem Schuldner klar sein, dass eine Versagung der Umsatzsteuerbefreiung zwingend den Untergang des Geschäftsbetriebs und eine Insolvenz zur Folge haben würde. Gibt der Schuldner gleichwohl eine Forderung über rund 250.000 € an seine Ehefrau frei, beeinträchtigt dies die Befriedigungsaussichten der Gläubiger jedenfalls in grob fahrlässiger Weise.