RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG, Köln
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1619-3741
Zeitschrift für Verbraucher- und Privat-Insolvenzrecht
ZVI
2020
Literatur
Janlewing, Insolvenzrecht für die familienrechtliche Praxis.
Gieseking, 2. neu bearb. Aufl., 2018, 161 S., 44 €
Die Schnittstellen zwischen Insolvenz- und Familienrecht sind für den Praktiker von besonderer Bedeutung. Dies gilt gleichermaßen für Familien- und Insolvenzrechtler. Das Buch von Gabriele Janlewing nimmt den Leser an die Hand und erklärt sehr gut verständlich, was von dem im Familienrecht tätigen Rechtsanwalt bei Insolvenz des Unterhaltsverpflichteten zu veranlassen ist und an welchen Stellen Fallstricke lauern. Schaubilder über den Ablauf eines Insolvenzverfahrens sowie zahlreiche Praxistipps und Musteranträge machen das Buch für jeden Familienrechtspraktiker fast schon unverzichtbar.
Aber auch Insolvenzverwalter und Schuldnerberater, denen es häufig an hinreichendem Verständnis für familienrechtliche Bezüge im „Massengeschäft“ der Privatinsolvenz fehlt, können angesichts der Klarheit, mit der die Autorin den Leser durch die komplexe Materie führt, noch einiges dazulernen. Besonders hervorzuheben sind hier § 3, in dem es um familienrechtliche Ansprüche (Unterhaltsansprüche, erbrechtliche Ansprüche, Zugewinnausgleichsansprüche, Steuererstattungsansprüche) im Insolvenzverfahren geht, sowie § 5, in dem schwerpunktmäßig § 302 InsO behandelt wird, und § 6, der sich äußerst gewinnbringend mit der komplexen Neugläubiger-Thematik beschäftigt.
Gabriele Janlewing verzichtet auf unnötigen Ballast und kommt immer gleich zur Sache. So schafft sie es, die Materie auf etwa 160 Seiten zu behandeln, ohne dass Fragenkreise unbehandelt bleiben. Insgesamt ein tolles Buch, das sein Geld allemal wert ist.
Dr. Andreas Schmidt, Hamburg